VON DER VOLLZEITANGESTELLTEN ÜBER DIE BACKPACKERIN ZUR YOGALEHRERIN
Kennt ihr diesen Spruch, der auf Social Media viral gegangen ist: „Ich musste dich in eine unbequeme Lage bringen, sonst hättest du dich nie bewegt.“ – Universum
Jetzt verstehe ich die Tiefe der Weisheit hinter diesem Satz. Meistens ist es so, dass wir an unseren Herausforderungen und unseren Problemen wachsen. In den Krisen passieren oft die größten Sprünge in unserer persönlichen Entwicklung.
Klingt etwas traurig, aber mittlerweile macht es mich froh, da ich jede Herausforderung als eine Möglichkeit sehe, noch besser zu werden. Auch gibt es viele philosophische Texte darüber in den Veden bzw. in der Yoga-Philosophie. Irgendwann werde ich genauer erzählen, was es damit auf sich hat.
"ZAUBERARSCHTRITT"
Wir alle brauchen manchmal diesen, wie ich ihn liebevoll nenne, „Zauberarschtritt“. Ein Ereignis (meistens von außen), das dein Leben nachhaltig verändert (jedoch erst einmal aus einer negativen Perspektive) und dich in eine unangenehme Lage bringt, sodass du keine Wahl hast, als dich zu bewegen und weiterzuentwickeln.
Mein Zauberarschtritt ließ nicht lange auf sich warten .. ich erinnere mich noch genau: Es ist das Jahr
2018. Ich habe mein BWL-Studium in Hamburg abgeschlossen. Ich habe mein Praktikum gemacht und nun auch einen Job bei einem Start-up, der sehr viel Energie kostet. 50+ Stunden die Woche, Unzufriedenheit und ständiges Gefühl der Energielosigkeit und diese Frage im Hinterkopf: „Ist das alles, was du mit diesem Leben machen kannst?“ Wofür arbeite ich 50/60 Stunden in der Woche? Ich verdiene nicht gut und eine banale Dankbarkeit fehlt in diesem Unternehmen auch. Wie in vielen anderen Firmen wurde ich dort wie eine Zitrone ausgequetscht – ein brillantes Beispiel dafür, wie man ein Unternehmen im Hinblick auf Personalführung nicht führen sollte.
Ach ja, und da war noch meine Beziehung, die auch nicht so rund lief. Ich hatte so viele Baustellen, von denen ich damals nicht einmal die geringste Ahnung hatte … und das sind nur zwei Teile meines Lebens.
So war der Stand: Ich habe keinen tieferen Sinn in meinem Job und auch allgemein in meinem Leben gesehen.
Der Auslöser der Veränderung war das Beziehungsaus, das auf mich wie ein schwerer Schlag kam. Es war eine lange Beziehung, die zu Ende ging, die seit der Schulzeit eine große Rolle in meinem Leben gespielt hat. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, es war gut so … ich würde nicht wollen, weiterhin so mein Leben zu führen. Es war verdammt schwer, und heute weiß ich, dass ich mich bildlich vor einem ganz tiefen Loch gesehen habe und ich habe gespürt, dass ich entweder einen Schritt nach vorne machen und in das Loch fallen kann, oder ich bleibe oben und mache etwas aus der Situation.
Die Geschichte geht weiter.